PANDIA – Plattform zur Analyse von Datennutzungsbedingungen interaktiver Assistenzsysteme

Datennutzungsbedingungen – das Paradoxon

Wir fragen uns, gibt es überhaupt eine einzige Datennutzungsbedingungen, die aufmerksam gelesen wurde? Eher nicht – und das ist eigentlich paradox.

Im Rahmen der Nutzung von interaktiven Assistenzsystemen spielt die Erfassung, Nutzung und Weitergabe von personenbezogenen Daten eine zentrale Rolle. Den Nutzern selbst ist dies oft nicht klar oder nur ansatzweise bekannt, wie mit ihren Daten verfahren wird. Dennoch hat jeder Nutzer im Rahmen der Zustimmung zu den Datennutzungsbedingungen der Nutzung seiner Daten gemäß der Vorgabe dieser Anwendung zugestimmt. Es kann jedoch als gängige Praxis bezeichnet werden, dass die Nutzer diese Bedingungen nicht lesen, sondern lediglich anklicken, dass sie diese Bestimmungen gelesen haben und diesen zustimmen. Dies liegt erfahrungsgemäß daran, dass Datennutzungsbedingungen in der Regel juristische und technische Formulierungen enthalten, die für Laien schwer oder nicht verständlich sind. Zudem sind diese Texte oft sehr lang und unübersichtlich, wodurch ein gewisser Zeitaufwand nötig wäre, um sich mit den Datennutzungsbedingungen auseinander zu setzten. Dies führt dazu, dass die Nutzer von interaktiven Assistenzsystemen nicht wissen, wie mit ihren Daten verfahren wird.

Verständnis und Transparenz schaffen

Hier setzt das Forschungsprojekt PANDIA an. Es bietet eine Lösung durch automatisierte Überprüfung und Auswertung der betreffenden Datennutzungsbedingungen an und verschafft den Nutzern einen ersten Überblick, worauf bei dem analysierten interaktiven Assistenzsystem zu achten ist und welche Daten von wem in welcher Weise an welchem Ort gespeichert, übertragen oder verarbeitet werden. Dafür wird ein System entwickelt, dass die Datennutzungsbedingungen prüft und eine leicht verständliche inhaltliche Zusammenfassung der wichtigsten Punkte erstellt.

Das Forschungsprojekt PANDIA ist im März 2020 gestartet und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Mensch-Technik-Interaktion (MTI) „Technik zum Menschen bringen“ gefördert (Förderkennzeichen: 16SV8394).